Interpunktion in der Abschlussarbeit

Punkt, Komma, Strich, Bindestrich, Aufrufzeichen, Punkt – fertig ist die Abschlussarbeit? Ganz so einfach ist es bei der Interpunktion nicht. Ähnlich wie bei einem Buch oder Roman sollte man bei wissenschaftlichen Texten mit einer korrekten Rechtschreibung überzeugen. Gerade bei Texten mit sehr langen, verschachtelten Sätzen muss daher jedes strich oder jedes Komma richtig gesetzt sein. Im Folgenden steht, worauf man genau achten sollte und welche Fehlerquellen es gibt.

Übersicht über die Satzzeichen und ihre Verwendung

Die Interpunktion sorgt für Struktur und Orientierung eines Satzes oder eines Textes. Dies hilft der Leser nachvollzuziehen, was der Verfasser in seinem Schreiben präzise darlegen will.

Für die Kommasetzung gibt es die meisten Regelungen in der deutschen Rechtschreibung, aber auch die anderen Zeichen sind nicht zu vernachlässigen.

Satzschlusszeichen: Punkte, Frage- oder Ausrufezeichen markieren das Ende von Sätzen. Allerdings sind gerade Ausrufezeichen in Abschlussarbeiten zu vermeiden, da sie eine gewisse Subjektivität und Emotionalität ausdrücken. Akademisch geht es aber vielmehr darum, sich nüchtern und neutral – sprich in einem wissenschaftlichen Schreibstil – auszudrücken (vgl. Hoffmann 2015:124).

Doppelpunkt: Wird ins Schreiben von Abschlussarbeiten häufig verwendet, vor allem in einer Zusammenfassung oder bei einem Fazit. Auch beim Zitieren kommt der Doppelpunkt häufig in Spiel.

Komma:  Hilft zur Abtrennung von Haupt- und Nebensätzen voneinander oder auch bei einer Aufzählung einzelne Wörter oder Wortgruppen. Wer beim Abschlussarbeit schreiben nicht über seine eigenen Kommata stolpern will, sollte sich bereits zuvor einen schlüssigen Satzbau überlegen und keine Schachtelsätze bilden.

Semikolon: Auch Strichpunkt genannt – steht für eine Zwischenlösung. Es ist jedoch kein Punkt, weil ein Semikolon häufig nicht das Ende eines Satzes bedeutet. Es trennt aber Wörter oder Sätze stärker voneinander ab als ein Komma.

Verwendet wird es zum Beispiel bei Aufzählungen, um die Zusammengehörigkeit besser zu kennzeichnen.

Bindestrich: Damit werden zwei oder sogar mehrere eigenständige Wörter ohne Leerzeichen verbunden. Gerade beim Deckblatt in der Abschlussarbeit sollte man darauf achten, dass dort bei allen Einrichtungen und Studiengänge die Bindestriche richtig gesetzt wurden. Beispiel: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Gedankenstrich: Etwas länger als der Bindestrich kennzeichnet der Gedankenstrich einen Einschub in einem Satz. Am Ende eines Satzes kann man ihn außerdem verwenden, um eine Schlussfolgerung zu machen (vgl. Moll/Thielmann 2017: 226).

 

Die wichtigsten Regelungen zur Kommasetzung

Gehört da ein Komma? Brauche ich es hier oder doch nicht? Diese Fragen bereiten vielen Kopfzerbrechen. Meistens gibt es aber klare Hinweise für die Interpunktion im Satz, die dabei helfen. Generell wird unterschieden zwischen folgenden Fällen, die eine Kommasetzung erfordern:

Zunächst einmal wird ein Komma gesetzt, wenn man Wörter oder ganze Wortgruppen voneinander trennt. Dies ist häufig bei Aufzählungen der Fall.

Komma wird zusätzlich gebraucht, um Haupt- und Nebensätze voneinander abzugrenzen. Wann ein Nebensatz beginnt und man ein Komma setzen muss, erkennt man an bestimmten einleitenden Wörtern wie: dass, damit, während oder wenn. Bei Relativsätzen leitet immer ein Pronomen wie der/die/das oder welcher/welche/welches den Nebensatz ein (vgl. Kornmeier 2016: 282). ​

Interpunktion bei Zitaten in der Abschlussarbeit

Wer wissenschaftlich schreibt, muss dafür immer wieder auf Zitate zurückgreifen, um Informationen zu belegen. Doch gerade beim Zitieren ohne ein Plagiat zu produzieren gibt es einige Stolperfallen bei der Interpunktion. Schließlich gilt es Anführungszeichen, Klammern und andere Satzzeichen richtig zu verwenden. Hier werden die wichtigsten Regelungen erklärt.

Mit Anführungszeichen kennzeichnet man den Anfang und das Ende eines Zitats. Gesetzt werden sie zu Beginn des Zitats unten und am Ende oben: „…“ Bei Texten in anderen Sprachen sollte man sich an der jeweiligen Zeichensetzung orientieren. So verwendet man in Englisch beim Zitieren jeweils Anführungszeichen oben: “…” Im Französischen spricht man von sogenannten Guillemets: « … »

Das Satzschlusszeichen eines Zitats steht immer vor dem abschließenden Anführungszeichen. Wird dieses Zitat zuvor mit einem Satz zum Autor eingeleitet, steht davor ein Doppelpunkt. Folgt darauf jedoch ein Begleitsatz wird dieses weggelassen, stattdessen steht dann nach dem Anführungszeichen ein Komma (vgl. Hoffmann 2015: 132).

Hoffentlich konnte dies etwas helfen. Viel Spaß beim Schreiben.

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